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Blattläuse bekämpfen

Blattläuse bekämpfen

Schwierigkeitsgrad

einfach

Größe

bis zu 3 Millimeter

Farbe

Grün, Schwarz oder Braun

Lebenszyklus

wenige Wochen

Blattläuse leben seit 200 Millionen Jahren auf der Erde und sind damit älter als die Dinosaurier. Sie sind mit über 5000 Arten die größte Familie der Pflanzenläuse. Die bekanntesten Arten sind die grüne Blattlaus (Sojabohnenblattlaus, Aphis glycines) und die schwarze Blattlaus (Bohnenblattlaus, Aphis fabae). So beeindruckend ihr Alter und ihre Artenvielfalt auch ist, so nervig sind sie für uns Pflanzenliebhaber. Erfahre hier, wie Du gegen einen Blattlaus-Befall vorgehen kannst.

Für Blattläuse anfällige Pflanzen

Blattlaus erkennen

Acyrthosiphon pisum (pea aphid)-PLoS

Shipher Wu (photograph) and Gee-way Lin (aphid provision), National Taiwan University, CC BY 2.5, via Wikimedia Commons

Bei Blattläusen handelt es sich um kleine Insekten von nur wenigen Millimetern Größe. Grüne Arten sind besonders leicht zu übersehen, da sie durch ihre Farbe gut auf grünen Pflanzen getarnt sind. Die schwarzen und braunen Arten hingegen sind wesentlich auffälliger.

Unidentified Aphidoidea at Peravoor

Vinayaraj, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Man findet sie oft in Gruppen zusammen sitzend in der Nähe von Blattansätzen, Blütenansätzen oder auf Blattunterseiten.

Mittel gegen Blattläuse

Je nach Stärke des Befalls oder auch eigener Geduld gibt es verschiedene Mittel und Methoden einen Blattlausbefall zu bekämpfen. Wichtig ist es, den Lebenszyklus der Blattlaus von einigen Wochen zu beachten. Um einen Befall gänzlich zu bekämpfen, sollte die jeweilige Methode mindestens so lange angewendet werden, wie der Lebenszyklus dauert.

Nützlinge

Goobye Aphid (19267299506)

John Flannery from Richmond County, North Carolina, USA, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Bevor man zu chemischen Mitteln greift, lohnt es sich nach natürlichen Feinden der Blattlaus Ausschau zu halten. So hat der Marienkäfer beispielsweise Blattläuse zum Fressen gern! Darüber hinaus gehören zu den natürlichen Feinden diverse Larven wie die der Florfliege, Schlupfwespe oder Schwebfliege dazu, sowie Raubwanzen, Laufkäfer, Raupenfliegen, verschiedene Spinnen und mehr.

Wenn Du einige dieser natürlichen Feinde in Deinem Garten oder auf Deinem Balkon entdeckst, versuche zunächst die Natur für sich arbeiten zu lassen. Wenn Du keine natürlichen Feinde entdecken kannst, dann empfiehlt es sich, die Blattläuse mit einer anderen Methode zu bekämpfen.

Mischkulturen anpflanzen

Es gibt Pflanzen, die Blattläuse absolut nicht ausstehen können. Pflanzt man solch eine Pflanze direkt neben einer Pflanze, die von Blattläusen befallen ist, ist es durchaus möglich, dass die Blattlauskolonie das Weite sucht.

Diese Pflanzen sind:

Hausmittel gegen Blattläuse

Bevor Du Geld ausgibst für Pflanzenschutzmittel, kannst Du auch erst einmal versuchen, mit Hausmitteln die Blattläuse zu bekämpfen.

Knoblauchsud

Für den Knoblauchsud schneidest Du 2 Knoblauchzehen klein oder gibst sie in eine Knoblauchpresse. Über diese gießt Du 1 Liter kochendes Wasser und lässt das ganze ziehen, bis es auf Zimmertemperatur abgekühlt ist. Entferne die Knoblauchstücke mit einem Sieb und gieße den Sud in eine Sprühflasche.

Sprühe die befallene Pflanze gründlich von allen Seiten ein, damit Du auch ihre Blattunterseiten erwischst. Sprühe die Pflanze täglich ein, bis die Blattläuse verschwunden sind.

Zwiebelsud

Genau wie bei dem Knoblauchsud schneidest Du für den Zwiebelsud die Zwiebel in kleine Stücke und übergießt sie mit 1 Liter kochendem Wasser. Lasse das ganze ziehen, bis es auf Zimmertemperatur abgekühlt ist. Entferne die Zwiebelstücke mit einem Sieb und gieße den Sud in eine Sprühflasche.

Sprühe die befallene Pflanze großzügig ein und versuche sie von allen Seiten mit dem Sud zu benetzen. Dies wiederholst Du täglich so lange, bis keine Blattläuse mehr zu sehen sind.

Brennnesselsud

Der dritte Sud im Bunde ist der Brennnesselsud. Um die Blätter der Großen Brennnessel (Urtica dioica) zu pflücken, solltest Du unbedingt Handschuhe tragen, denn das ist die böse brennende Brennnessel!

Die Blätter übergießt Du mit 1 Liter kochendem Wasser und lässt das ganze 24 Stunden lang ziehen, damit die Inhaltsstoffe der Brennnessel in das Wasser übergehen können. Entferne die Blätter und gieße den Sud in eine Sprühflasche, mit der der Du nun die befallene Pflanze behandeln kannst. Wiederhole dies täglich, bis die Blattläuse verschwunden sind.

Milch-Wasser-Mischung

Mische die Milch in einem Verhältnis von 1:2 mit Wasser und gib die Mischung in eine Sprühflasche. Sprühe die befallene Pflanze gründlich von allen Seiten mit der Mischung ein. Die Blattläuse sterben aufgrund der in der Milch enthaltenen Milchsäure. Hafer-, Sojamilch oder andere Alternativen funktionieren daher nicht.

Schwarzer Tee

Blattläuse sind kein Fan von schwarzem Tee. Gieße 4 Teebeutel mit einem Liter kochendem Wasser auf und lasse sie ziehen, bis der Tee auf Zimmertemperatur abgekühlt ist. Entferne die Teebeutel und gieße den Tee in eine Sprühflasche. Sprühe die befallene Pflanze gründlich von allen Seiten mit dem Tee ein. Diese Mischung ist besonders empfehlenswert für empfindliche Pflanzen, den diese werden durch den Tee nicht geschädigt. Die Blattläuse hingegen werden vom schwarzen Tee getötet. Auch hier ist die Behandlung täglich durchzuführen, bis keine Blattlaus mehr zu sehen ist.

Seifenlauge

Mische zirka 20ml Schmierseife mit 1 Liter Wasser und gib die Mischung in eine Sprühflasche. Verschiedene Pflanzen reagieren anders auf Seifenlauge, daher könnten 20ml für manche Pflanzen bereits zu viel sein. Schüttle diese gut, damit Du eine gleichmäßige Lauge erhältst und sprühe die Mischung zunächst nur auf eine Stelle Deiner Pflanze. So kannst Du sichergehen, dass Deine Pflanze die Seifenlauge verträgt. Wenn Du nach einem Tag keine Schäden an der Pflanze feststellen kannst, kannst Du die gesamte Pflanze mit der Seifenlauge einsprühen.

Spülmittel-Wasser-Mischung

Mische das Spülmittel in einem Verhältnis von 1:100 mit Wasser. Für einen Liter Wasser benötigst Du also 10ml Spülmittel. Mische das ganze gut durch und gib die Mischung in eine Sprühflasche. Sprühe Deine befallene Pflanze von allen Seiten mit der Mischung ein und wiederhole dies erst nach ein paar Tagen, wenn die Blattläuse noch nicht verschwunden sind. Die Spülmittel-Wasser-Mischung ist effektiver als beispielsweise schwarzer Tee, aber auch aggressiver. Bevor Du Dein Substrat übermäßig mit Spülmittel belastest, solltest Du daher etwas sparsamer vorgehen.

Mechanische Methoden

Bei einem kleinen Befall (oder sehr viel Geduld) können die Blattläuse auch mechanisch von der Pflanze entfernt werden. Sie können beispielsweise mit einem Wasserstrahl entfernt werden, oder aber mit einer alten Zahnbürste. Hierbei sollte man sie jedoch nicht einfach von der Pflanze schubsen, denn sie krabbeln dann einfach wieder zurück. Fange sie also am besten mit etwas auf und entsorge sie (aber nicht beim Nachbarn).

Pflanzenschutzmittel

Bei Pflanzenschutzmitteln sollte man immer darauf achten, welche Insekten neben der Blattlaus noch vom Mittel betroffen sind und welche davon verschont werden. Zum einen kann man hier ein Mittel kaufen, mit dem gleich mehrere Schädlinge bekämpft werden können. Zum anderen kann man aber auch sichergehen, dass man beispielsweise unseren heimischen Bienen nicht schadet.

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Blattläusen vorbeugen

Blattläuse platzieren ihre Eier zum Überwintern sicher und gut versteckt an den Pflanzen. Damit die Eier nicht schlüpfen, kann man bei Bäumen deren Baumrinde gründlich mit einer Bürste bearbeiten.

Pflanzenölhaltige Mittel wie beispielsweise Neemöl können vorbeugend gegen Blattläuse eingesetzt werden. Das Öl legt sich auf die Eier und schneidet sie so von der Luftzufuhr ab. Durch den mangelnden Sauerstoff sterben die Eier ab.

Gesunde Pflanzen sind weniger anfällig für Blattläuse. Achte also darauf, dass Deine Pflanzen genügend Nährstoffe erhalten und nicht zu trocken stehen.

Warum ist die Blattlaus ein Schädling?

Die Blattlaus ist mit einem Stechrüssel ausgestattet, den sie in die Pflanze einführt und so ihren Pflanzensaft saugt. Leider gehören einige beliebte Pflanzen, die wir in unseren Zimmern, Gärten oder auf unseren Balkonen halten, zu ihren Lieblingspflanzen.

Hat die Blattlaus sich am Saft satt gesaugt, muss der Saft auch wieder ausgeschieden werden. Die ausgeschiedene Flüssigkeit wird als Honigtau bezeichnet, da sie reich an Zucker ist. Dieser lockt verschiedene Insekten an, darunter auch Ameisen, die den Honigtau gern fressen. Die Ameisen schützen im Gegenzug die Blattläuse vor ihren natürlichen Feinden, wie Marienkäfern, Florfliegen und Schlupfwespen.

Der Honigtau bietet allerdings auch einen guten Nährboden für Pilze, wie Schwärzepilze oder Rußtaupilze, welche der Pflanze schaden können.

Darüber hinaus können Blattläuse Pflanzenviren übertragen. Ist die Pflanze mit einem Virus infiziert und ist zusätzlich noch mit Blattläusen befallen, kann sich der Gesundheitszustand der Pflanze sehr schnell verschlechtern und zu ihrem Absterben führen.

Blattläuse und ihr Honigtau können Pflanzen daher über langen Zeitraum schweren Schaden zufügen und sollten nicht unterschätzt werden.

Wie vermehren sich Blattläuse?

Auch wenn Blattläuse nervig sind, so ist ihre Biologie äußerst beeindruckend: Sie können sich in kürzester Zeit extrem stark vermehren, da sie sich ungeschlechtlich fortpflanzen können. Die Weibchen der meisten Arten sind in der Lage ohne Befruchtung Eier zu legen, aus denen dann weitere Weibchen schlüpfen. Diese neuen Weibchen sind dann wieder in der Lage Eier zu legen und so ist eine rasante Vermehrung möglich.

Dieser Vorgang kann sich über mehrere Generationen wiederholen, bis die Umweltbedingungen sich ändern und die Blattläuse entscheiden, männliche Nachkommen zu haben. Ebenso ist es möglich bewusst Nachwuchs zu bilden, der Flügel ausbildet, um sich auf neue Pflanzen zu verteilen. Kein Wunder, dass sie 200 Millionen Jahre überlebt haben.