Familie der Aronstabgewächse

Eigenschaften der Aronstabgewächse

Aronstabgewächse zeichnen sich durch ihre markanten Blütenstände aus, nach denen die Pflanzenfamilie auch benannt wurde. Die Pflanzenfamilie ist äußerst vielfältig, was es so interessant macht, diese Familie genauer kennenzulernen. Beispielsweise gibt es innerhalb der Aronstabgewächse sowohl Pflanzen, die auf dem Land wachsen, als auch solche, die im Wasser wachsen.

Blätter

Obsidian Soul, CC0, via Wikimedia Commons

Die immergrünen Blätter der Araceae zeigen sich wechselständig, grundständig oder am Stängel verteilt angeordnet. Die meisten Arten besitzen einen Blattstiel mit einer über die Basis gebildeten Blattscheide. Es kann sowohl glatt und ungeteilt als auch auf unterschiedliche Weise geteilt sein. Häufig beobachtet man herz- oder pfeilförmige und hin und wieder auch schildförmige Blätter in dieser Familie. Die Blattgröße variiert je nach Art stark.

Blüten

JJ Harrison (https://www.jjharrison.com.au/), CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Die Pflanzen der Aronstabgewächse zeichnen sich durch ihre Blüten auf einem Stiel (Spadix) aus, der von einem blattähnlichen Gebilde umgeben ist. Die meisten Araceae haben einen typischen Blütenstand mit einem unverzweigten Spadix, der meist viele Blüten enthält, und einem einzelnen Hochblatt (Spatha). Die Blüten sind oft klein und unscheinbar und größtenteils zwei- oder dreizählig.

Bei zwittrigen Blüten sind sechs, vier oder keine freien Blütenhüllblätter vorhanden. Männliche Blüten haben überwiegend zwei bis vier freie Staubblätter, während weibliche Blüten Fruchtblätter mit einem vorwiegend einkammerigen Fruchtknoten haben. Eingeschlechtige Blüten fehlen fast immer Blütenhüllblätter. Die Arten können einhäusig oder zweihäusig getrenntgeschlechtig sein.

Die Blüten der Aronstabgewächse werden von Insekten, Vögeln oder anderen Tieren bestäubt, die mit dem Spadix in Berührung kommen.

Früchte und Samen

Aronstabgewächse bilden ein- bis vielsamige Beeren, die entweder einzeln in den Fruchtständen oder in Form einer Sammelfrucht vorkommen. Die grünen Beeren bleiben größtenteils geschlossen und färben sich bei Reife häufig rot, weiß oder gelb, manchmal sogar blau.

Eine Besonderheit von Aronstabgewächsen ist, dass sie über ihre Blüten oder den Blütenstand Wärme erzeugen können, was den Duft ihrer Früchte intensiviert und somit verstärkt Insekten anzieht.

Es ist jedoch zu beachten, dass diese Früchte giftig für Menschen (besonders Kinder) und Tiere sind. Bereist eine Berührung mit der Haut kann zu gefährlichen Reaktionen führen, bei Kontakt mit Schleimhäuten kann dies sogar lebensbedrohlich sein.

Wurzeln

Die Vielfalt der Pflanzen macht sich auch in Bezug auf Wurzeln bemerkbar. Es gibt beispielsweise Aronstabgewächse, die gar keine Wurzeln haben und stattdessen Luftwurzeln bilden. Darüber hinaus befinden sich in der Familie auch Arten, die Rhizome oder Knollen unter der Erde bilden.

Größe und Wuchs

Die Aronstabgewächse (Araceae) unterscheiden sich in Größe und Wuchs stark voneinander. Manche Arten werden nur wenige Zentimeter groß, andere wiederum mehrere Meter. Der Wuchs hängt von verschiedenen Faktoren wie Klima, Standort und Bodenbeschaffenheit ab. Es gibt sowohl terrestrische als auch unter- oder auf dem Wasser wachsende Aronstabgewächse. Der Wassersalat ist eine bekannte Schwimmpflanze, die im Aquarium gegen Algenbildung eingesetzt wird und Teil der Familie Araceae ist.

Herkunft & Verbreitung

Aronstabgewächse sind auf der ganzen Welt verbreitet (mit Ausnahme der Arktis und Sahara), mit dem reichsten Vorkommen in tropischen Klimazonen.

Die Artenvielfalt in borealen Zonen (auch Taiga, nördlichster Waldtypus der Erde) ist begrenzt und es gibt nur zwei Arten von Aronstabgewächsen, die dort wachsen.

In gemäßigten Klimazonen wachsen nur wenige Arten, darunter der Italienische Aronstab (Arum italicum), der in Deutschland, Frankreich und Südengland als Zierpflanze verwendet wird.

Giftigkeit der Aronstabgewächse

Aronstabgewächse können giftig sein, da sie hoch konzentrierte Oxalate wie Oxalsäure und Calciumoxalat enthalten, die schädliche Wirkung auf die Haut und Schleimhäute haben können. Einige Arten, wie der Gefleckte Aronstab (Arum maculatum), sind besonders giftig und können sogar tödlich sein, wenn sie verzehrt werden. Es ist wichtig, vor dem Kauf eines Aronstabgewächs zu überprüfen, ob bzw. wie sie giftig ist.

Es gibt jedoch auch Aronstabgewächse, wie das Köstliche Fensterblatt und Taro, die in ihren Ursprungsgebieten als Nahrungsmittel verwendet werden. Als Faustregel sollte man allgemein lieber darauf verzichten, die eigenen Zierpflanzen zu essen.

Beliebte Gattungen der Aronstabgewächse

Viele Aronstabgewächse werden als Zierpflanzen kultiviert und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, besonders wegen ihrer dekorativen Blätter. Einige der beliebtesten Arten, die als Zimmerpflanzen kultiviert werden, sind Monstera (Fensterblätter), Philodendron (Baumfreund), Dieffenbachia, Anthurium (Flamingoblumen), Zantedeschia (Kalla), Syngonium und Spathiphyllum (Einblatt).

Monstera

Zu der Familie der Aronstabgewächse gehört unter anderem die Gattung der Monstera, zu der wiederum zirka 50 verschiedene Arten zählen. Die Pflanzen dieser Gattung unterscheiden sich in der Form der Blätter, bei denen einige beispielsweise Schlitze und andere Löcher entwickeln.

Auch die Intensität dieser Ausprägungen können sich zwischen den Pflanzen unterscheiden. Darüber hinaus unterscheiden sie sich auch in ihren Luftwurzeln, von denen manche Arten mehr entwickeln als andere.

Dieffenbachia

Die Dieffenbachia-Pflanzen sind in den tropischen Regionen Süd- und Mittelamerikas heimisch, wo sie in Regenwäldern wachsen. In ihrem natürlichen Lebensraum können sie eine Höhe von bis zu 3 m erreichen. Die meisten Dieffenbachia-Pflanzen, die als Zimmerpflanzen verkauft werden, sind jedoch viel kleiner und überschreiten selten eine Höhe von 1 m.

Aronstabgewächse in der Botanik

Die Familie Araceae, auch bekannt als Aronstabgewächse, umfasst etwa 115 Gattungen und 4025 Arten. Die Familie Araceae gehörte traditionell zur Ordnung Arales, aber neuere molekulare Studien zeigen, dass sie eigentlich zur Ordnung der Froschlöffelartigen gehört. Die Verwandtschaftsbeziehungen und Herkunft der Araceae werden aktuell mit molekularen Daten untersucht. Die Familie wird in acht Unterfamilien unterteilt:

• Gymnostachydoideae
• Orontioideae
• Lemnoideae
• Monsteroideae
• Pothoideae
• Lasioideae
• Zamioculcadoideae
• Aroideae