Pfeilwurzgewächse: Pflege & Eigenschaften

Marantaceae

Die Pfeilwurzgewächse (Marantaceae) sind eine Familie von blühenden Pflanzen, die vor allem in den Tropen und Subtropen verbreitet sind. Die Familie umfasst etwa 31 Gattungen und etwa 550 Arten, von denen einige beliebte Zimmerpflanzen sind.

Beliebte Pflanzen

Alle Pflanzen in der Familie der Pfeilwurzgewächse

Die verschiedenen Namen der Pfeilwurzgewächse

Die Pflanzenfamilie ist unter verschiedenen Namen bekannt, die alle einen anderen Ursprung haben:

  • Marantaceae: Im 16. Jahrhundert forschte der Arzt und Botaniker Bartolomeo Maranta intensiv die über Pflanzenfamilie. Zirka 100 Jahre später gab der französische Botaniker Charles Plumier der Familie ihren botanischen Namen und benannte sie zu Ehren von Marantas Arbeit nach ihm.
  • Pfeilwurzgewächse: Indigene Völker Südamerikas stellten aus einigen der Marantaceae Arten ein Mittel her, um Pfeilgift aus den Wunden zu ziehen. Hierfür stellten sie aus den Wurzeln der Pflanzen ein Mehr her, das auf eine vergiftete Wunde aufgetragen wurde.
  • Korbmarante: Brasilianische Ureinwohner nutzen die Pflanzen der Marantaceae zur Herstellung von Körben.
  • Gebetspflanze: Viele Arten der Marantaceae klappen nachts ihre Blätter nach oben. Dies erinnert an zum Gebet gehaltene Hände.

Goeppertia oder Calathea?

Obwohl die Bezeichnung für die Gattung Calathea vor längerer Zeit in Goeppertia umbenannt wurde, bleibt der Name Calathea immer noch weit verbreitet. Man sollte sich daher beim Pflanzenkauf nicht verunsichern lassen, wenn beispielsweise eine Goeppertia warscewiczii als Calathea warscewiczii ausgeschildert ist.

Andersherum geht es aber auch: Manche Pflanzenarten der Gattungen Ctenanthe und Stromanthe werden als Calathea beschildert, da der Name Calathea populärer ist und die Pflanzen dadurch attraktiver auf einige Käufer wirken könnten.

Pflege der Pfeilwurzgewächse

Auch wenn die Pflege der Pfeilwurzgewächse ähnlich aussieht, so können einige Arten Fehltritte eher verzeihen als andere. Mit etwas Aufmerksamkeit und guter Pflege kann aber jeder sein zu Hause mit gesunden Pfeilwurzgewächsen verschönern.

Standort

Pfeilwurzgewächse wachsen für gewöhnlich im schattigen Unterwuchs der Regenwälder und können sich als Zimmerpflanze ebenfalls prima mit schattigen Standorten arrangieren. Man sollte sie keinesfalls in die direkte Sonne stellen, da die Blätter verbrennen und die Pflanze absterben wird. Ein heller Standort mit indirektem Licht wiederum ist in Ordnung.

Im Winter sollte man darauf aufpassen, die Pfeilwurzgewächse nicht in die Nähe einer Heizung zu stellen, da die Luft dort zu trocken ist und dies den Pflanzen nicht guttut. Ebenso sollte man im Winter kalte Zugluft vermeiden, denn die Pflanzen halten die tiefen Temperaturen nicht aus und können sehr schnell eingehen.

Pfeilwurzgewäche gießen

Die Pfeilwurzgewächse benötigen eine regelmäßige und sorgfältige Bewässerung, um gesund zu bleiben. Dabei ist es wichtig, auf die Wassertemperatur zu achten. Am besten verwendet man lauwarmes Wasser, da zu kaltes Wasser den Pflanzen schaden kann. Wichtig ist auch, dass das Substrat gleichmäßig feucht gehalten wird, ohne Staunässe zu verursachen. Hierbei ist es hilfreich, die oberste Schicht des Substrats zwischen den Gießvorgängen leicht antrocknen zu lassen.

Eigenschaften der Pfeilwurzgewächse

Herkunft

Diese pantropische Familie kommt in fast allen tropischen Gebieten der Welt vor, außer in Australien. In der Natur wachsen ungefähr 50 Prozent der Pfeilwurzgewächse in Afrika, Südostasien und Indien. Der Rest wächst in Süd- und Mittelamerika, auf den Westindischen Inseln, im Süden Mexikos und Floridas.

Pfeilwurzgewächse wachsen im Unterwuchs der tropischen Wälder. Sie sind also nie direktem Sonnenlicht ausgesetzt und vertragen dies auch nicht.

Größe und Wuchs

Die Größe und Wuchsformen der Marantaceae sind äußerst vielfältig. Während einige Arten nur wenige Zentimeter groß wachsen, können andere bis zu mehrere Meter hoch werden. Unter den Pfeilwurzgewächsen befinden sich verschiedene Wuchsformen, einschließlich Kletterpflanzen, Hängepflanzen und Bodendecker.

Die Stängel können einfach oder verzweigt sein und können (wie auch andere Pflanzenteile) behaart sein. Die Blattspreiten sind charakteristisch eingerollt, bevor sie sich entfalten. Sie sind innerhalb der Familie unterschiedlich geformt: Von oval bis länglich oder sogar herzförmig ist alles dabei.

Blätter

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Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Pfeilwurzgewächse sind bekannt für ihre wunderschönen Blattmusterungen auf ihren großen, breiten Blättern. Die Blattscheiden überlappen sich bei vielen Arten und kräftigen den Stängel.

Anders als die meisten Pflanzen richten die Pflanzen ihre Blätter aber nicht nur zum Licht hin, die klappen die Blätter täglich zum Abend hin nach oben.

Doch wie kommt es zu dieser speziellen Eigenschaft? Die Bewegung der Blätter wird über den Pulvinus geregelt, einer verdickten Stelle im unteren Teil des Blattes bestehend aus besonderen Zellen und besonderem Gewebe, die die Bewegung erst ermöglichen. Bei größeren Pfeilwurzgewächsen kann man seine Härte deutlich spüren, wenn man ihn anfasst.

Blüten

Bei den meisten Arten sind auffällige Blütenstände in Gelb, Orange oder Rot zu finden. Diese können end- oder seitenständig sein, selten wachsen sie direkt aus dem Rhizom. Pfeilzurzgewächse sind darüber hinaus mit einem äußerst interessanten Bestäubungsmechanismus ausgestattet, bei dem die Pollenübertragung mithilfe einer explosiven Griffelbewegung erfolgt. Der Griffel wird durch die Staminodien in Spannung gehalten, bis diese sich durch Berührung eines Insekts bewegen und dann wird der Pollen explosiv weggeschleudert.

Pfeilwurzgewächse: Blüte einer Goeppertia warscewiczii

Die zwittrigen Blüten sind asymmetrisch und dreizählig, wobei die Blütenhüllblätter in Kelch- und Kronblätter gegliedert sind. Die drei Kelchblätter sind je nach Pflanzenart frei oder an ihrer Basis verwachsen (dies ist eher selten der Fall). Die drei Kronblätter hingegen sind mit den Staminodien und dem Griffel an ihrer Basis verwachsen.

Bei den meisten Arten der Pfeilwurzgewächse ist ein Blütenstandsschaft vorhanden, dessen Länge je Art variiert. Die zusammengesetzten, kopf- bis ährenähnliche Gesamtblütenstände enthalten zwei oder mehr Teilblütenstände. Diese wiederum umfassen je zwei Blüten über einem Tragblatt.

Die Fruchtknoten sind unterständig und bestehen aus drei Fruchtblättern. Die Fruchtknotenkammern enthalten die Samen. An der Spitze des Fruchtknotens sind Septalnektarien (Drüsen, die im Bereich der Trennwände zwischen den Fruchtknotenkammern von Blüten gebildet werden) vorhanden.

Früchte

Pfeilwurzgewächse produzieren zwar in der Regel fleischige Kapselfrüchte, wenigen Arten produzieren aber auch trockene Kapselfrüchte sowie Beeren oder Nüsse.

Die Samen sind reich an Stärke und haben oft einen Arillus, also eine Struktur, die sich um den Samen bildet. Perisperm (eine Nahrungsquelle für den sich entwickelnden Embryo in der Samenanlage) ist in der Regel in großem Umfang vorhanden, während Endosperm (eine Nahrungsquelle für den sich entwickelnden Embryo im Embryosack) nur begrenzt oder gar nicht vorhanden ist. Der gekrümmte Embryo ist eine charakteristische Eigenschaft der Pfeilwurzgewächse.

Phytomelane (schwarze, kolloidale Ablagerungen von Manganoxiden), die die Samenoberfläche schwarz färben, finden sich in der Samenschale (Testa).