Sauerkleegewächse: Pflege & Eigenschaften

Oxalidaceae

Sauerkleegewächse (Oxalidaceae) sind eine Pflanzenfamilie, die etwa 900 Arten umfasst und in vielen Teilen der Welt verbreitet ist. Einige bekannte Mitglieder dieser Familie sind beispielsweise der Sauerklee, der Kleeblattbaum oder auch das Scharbockskraut.

Beliebte Pflanzen

Alle Pflanzen in der Familie der Sauerkleegewächse

Standort

Sauerkleegewächse sind eine vielseitige Pflanzenfamilie, die in verschiedenen Klimazonen und Standortbedingungen gedeihen können. Je nach Art bevorzugen sie unterschiedliche Lichtverhältnisse und Bodenbedingungen.

Einige Sauerkleegewächse sind beispielsweise in Regenwäldern zu finden, wo sie in schattigen oder halbschattigen Standorten gedeihen. Diese Arten haben sich an die Bedingungen in diesem feuchten und schattigen Ökosystem angepasst. Sie können sowohl auf dem Waldboden wachsen als auch an Bäumen haften und sich an deren Rinde festhalten.

Es gibt aber auch Sauerkleegewächse, die in trockeneren Regionen wachsen, wie zum Beispiel in Wüsten. Diese Pflanzen haben sich an die extremen Bedingungen angepasst und sind in der Lage, in sandigen und trockenen Böden zu wachsen.

Andere Sauerkleegewächse, wie das drei- oder vierblättrige Sauerklee (Oxalis triangularis), bevorzugen wiederum einen sonnigen Standort. Diese Pflanze ist in vielen Regionen der Welt als Zimmerpflanze beliebt und kann auch im Freien als Bodendecker verwendet werden. Sie benötigt einen lockeren und gut drainierten Boden und bevorzugt direktes Sonnenlicht, um ihre charakteristische lila Blüte zu produzieren.

Sauerkleegewächse als Heilpflanzen

Sauerkleegewächse sind seit langem in vielen Kulturen als Heilpflanzen bekannt und geschätzt. Eine besondere Eigenschaft dieser Pflanzenfamilie ist ihre Fähigkeit, Oxalsäure zu produzieren, die sowohl positive als auch negative Effekte auf den Körper haben kann.

In der Volksmedizin wird der Sauerklee oft zur Behandlung von Verdauungsproblemen, Gicht und Rheuma eingesetzt. Die entzündungshemmende Wirkung des Sauerklees wird auf seine enthaltene Oxalsäure zurückgeführt. Diese Säure kann auch das Wachstum von Pilzen und Bakterien hemmen und somit eine schützende Wirkung auf die Pflanze haben. Das Scharbockskraut, das auch zu den Sauerkleegewächsen gehört, wurde früher beispielsweise auch zur Vorbeugung von Vitamin-C-Mangel eingesetzt.

Eigenschaften der Sauerkleegewächse

Sauerkleegewächse haben seit ihrer ersten wissenschaftlichen Beschreibung im Jahr 1818 von dem schottischen Arzt und Botaniker Robert Brown viel Aufmerksamkeit erhalten haben. Obwohl ihr Name auf den ersten Blick auf eine Verwandtschaft mit Klee (Trifolium) hinweisen könnte, sind Sauerkleegewächse jedoch nicht mit dieser Pflanzengattung verwandt.

Herkunft

Die Sauerkleegewächse haben eine weite Verbreitung auf der ganzen Welt, mit Ausnahme von sehr kalten Regionen. Am häufigsten kommen sie jedoch in den Tropen und Subtropen vor.

Größe und Wuchs

Sauerkleegewächse können je nach Art sehr unterschiedlich wachsen. Einige sind einjährige, krautige Pflanzen, die meist ausdauernd sind. Andere hingegen können verholzen und baumartig wachsen, wie der Gurkenbaum (Averrhoa bilimbi) oder die Sternfrucht (Averrhoa carambola), die bis zu zehn Meter hoch werden können. Auch Sträucher und Lianen gehören zu den Sauerkleegewächsen.

Einige der Pflanzen haben sich spezielle Wachstumsformen angeeignet, um in speziellen Habitaten überleben zu können. So bilden manche Sauerkleegewächse Knollen als Nährstoffspeicher oder zum Speichern von Wasser aus. Andere hingegen entwickeln Zwiebeln oder Rhizome.

Blätter

Die Sauerkleegewächse haben eine Vielzahl von Blattformen und -anordnungen. Die Blätter sind grundständig oder wechselständig angeordnet, manchmal auch wirtelig. Sie bestehen aus Blattstiel und Blattspreite und sind größtenteils zusammengesetzt, entweder gefingert, gefiedert oder dreizählig. Glücksklee hat sogar vier Fiederblättchen.

Der Blattrand von Sauerkleegewächsen ist immer glatt, und die Nebenblätter fehlen oder sind klein. Einige Arten wie die Sternfrucht oder die Sauerklee führen Schlaf- oder Reizbewegungen durch, bei denen die Fiederblättchen nach unten zusammengeklappt werden. Diese Bewegungen können durch Berührung oder bei Einbruch der Dunkelheit ausgelöst werden.

Blüten

Oxalis articulata (pink woodsorrel 02)

Rouibi Dhia Eddine Nadjm, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Viele Sauerkleegewächse beeindrucken mit wunderschönen Blüten, die entweder einzeln oder in Blütenständen angeordnet sind. Diese Blüten sind radiärsymmetrisch und besitzen eine doppelte Blütenhülle mit fünf Kelch- und Kronblättern.

Die Kelchblätter sind frei oder höchstens an ihrer Basis verwachsen, während die Kronblätter ebenfalls frei oder zumindest im unteren Bereich miteinander verbunden sein können. Die meisten Arten haben in zwei Ringen angeordnete Staubblätter, wobei die des äußeren Ringes meist kürzer sind. Einige Arten weisen zudem Heterostylie oder Tristylie auf, was bedeutet, dass die Staubblätter und Griffel unterschiedliche Längen haben.

Der Fruchtknoten der Sauerkleegewächse ist in der Regel fünfkammerig und besteht aus fünf oberständigen Fruchtblättern, die überwiegend zu einem einzigen Fruchtknoten verwachsen sind. Jedes Fruchtblatt enthält selten eine, vorwiegend aber zwei oder mehr hängende Samenanlagen, die zentralwinkelständig oder in marginaler Plazentation angeordnet sind. Die vornehmlich fünf Griffel sind frei und enden jeweils in kopfigen oder kurz zweispaltigen Narben.

Insgesamt sind die Blüten der Sauerkleegewächse ein beeindruckendes Beispiel für die Vielfalt und Schönheit der Natur. Ihre einzigartige Symmetrie und Anordnung der verschiedenen Blütenelemente macht sie zu einem faszinierenden Anblick für Botaniker und Naturfreunde gleichermaßen.

Früchte

Averrhoa carambola 6

RAJENDRAN T M, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die Sauerkleegewächse sind bekannt für ihre Kapselfrüchte, die oft fünffächrig sind und sich auf unterschiedliche Weise öffnen. Diese Öffnungsmechanismen können von einer Schleuderbewegung bis hin zu einer langsamen Öffnung reichen. Eine Besonderheit bei Arten mit Kapselfrüchten ist, dass die Samen eine fleischige Verdickung an ihrer Basis besitzen, die beim Trocknen schrumpft und sich umklappt. Dadurch wird der Samen aus der Kapsel geschleudert und kann sich somit verbreiten. Diese Samen sind elliptisch und flach geformt und ölhaltig.

Obwohl Kapselfrüchte bei Sauerkleegewächsen am häufigsten vorkommen, gibt es auch Beeren wie die des Gurkenbaumes oder die essbare Sternfrucht. Die Samen in diesen Beeren sind nicht mit einer fleischigen Epidermis verdickt, aber sie können ebenfalls ölhaltiges Endosperm enthalten.

Nutzung von Sauerkleegewächsen

Sauerkleegewächse können vielseitig genutzt werden. Besonders bekannt sind die Früchte des Gurkenbaums und der Sternfrucht, die sowohl frisch verzehrt als auch zu Konfitüren oder Fruchtsäften verarbeitet werden können. Die Sternfrucht hat auch als dekoratives Element in der Küche ihren Platz gefunden und wird häufig zur Garnierung von Speisen verwendet.

Ein weiteres Mitglied der Sauerkleefamilie, der Knollige Sauerklee, wird in einigen Regionen wie den Anden (eine Gebirgskette in Südamerika) angebaut, um wie bei Kartoffeln die Knollen zu ernten.

Eine weitere wichtige Nutzungsform von Sauerkleegewächsen ist die Ernte von Sprossknollen. So wird Knolliger Sauerklee (Oxalis tuberosa) mit vielen Sorten angebaut, um diese Sprossknollen zu ernten. Auch einige Sorten anderer Oxalis-Arten werden als Nahrungsmittel genutzt.

Neben den kulinarischen Verwendungszwecken haben Sauerkleegewächse auch eine Bedeutung als Zierpflanzen. Ein beliebtes Beispiel dafür ist der Glücksklee, der aufgrund seines charmanten Aussehens und seiner angeblichen Glück bringenden Eigenschaften in vielen Haushalten zu finden ist. Andere Oxalis-Arten und ihre Sorten werden ebenfalls wegen ihrer attraktiven Blüten als Zierpflanzen angebaut.