Familie der Palmengewächse

Arecaceae

Palmengewächse (Arecaceae) sind eine einkeimblättrige Pflanzenfamilie in der Ordnung der Arecales. Mitglieder der Palmengewächse sind auf allen Kontinenten der Welt mit Ausnahme der Antarktis zu finden. Die Palmengewächse sind verholzende Pflanzen mit unverzweigten Stämmen und langen, gefiederten Blättern. Die Blütenstände der meisten Arten wachsen an der Spitze des Stammes, der verzweigt oder unverzweigt sein kann

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Eigenschaften von Palmengewächsen

Palm trees in Ayia Marina Chrysochous, Cyprus

Michal Klajban, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Palmengewächse gehören zu den Holzgewächsen, obwohl sie offiziell nicht als Bäume eingestuft werden. Der Grund dafür ist, dass der Stamm der Palmengewächse kein Kambium ausbildet. Kambium ist eine Schicht von Zellen, die für das sekundäre Dickenwachstum bei den meisten Bäumen verantwortlich ist. Im Laufe des Lebens eines Palmengewächses werden die Stämme nicht dicker, da kein Kambium vorhanden ist.

Es gibt jedoch Ausnahmen von dieser Regel, wie die in Neuguinea heimische Ptychococcus, bei der ein diffuses Dickenwachstum auftritt.

Obwohl Palmengewächse oft als robuste und pflegeleichte Pflanzen angesehen werden, sind sie in einigen Teilen der Welt gefährdet und stehen unter Bedrohung durch Entwaldung, Landnutzungsänderungen und den illegalen Handel mit exotischen Pflanzen. Der Schutz und die Erhaltung dieser wichtigen Pflanzenfamilie ist von großer Bedeutung für die Erhaltung der Biodiversität und des Ökosystems.

Herkunft

Palmengewächse haben ihren Ursprung in den tropischen oder subtropischen Gebieten der Welt, wo sie aufgrund des warmen Klimas und der hohen Luftfeuchtigkeit gedeihen. Sie sind eine der größten Pflanzenfamilien der Welt und es gibt eine enorme Artenvielfalt innerhalb dieser Familie. Ein Großteil dieser Vielfalt ist in den tropischen Regenwäldern zu finden, wo viele Arten einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität leisten.

Palmengewächse sind bekannt für ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Umweltbedingungen. Während viele Arten in den feuchten Regenwäldern zu finden sind, gibt es auch einige Arten, die in saisonalen oder semiariden Arealen leben.

Saisonale Areale bezieht sich auf Gebiete, in denen es einen ausgeprägten Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeiten gibt. In diesen Gebieten können Pflanzen, die während der Regenzeit wachsen und blühen, während der Trockenzeit absterben oder in einen Ruhezustand fallen, um sich vor dem Wassermangel zu schützen. Ein Beispiel für ein saisonales Areal ist der afrikanische Savannenwald, in dem es während der Regenzeit viel Niederschlag gibt, während es in der Trockenzeit sehr wenig regnet.

Semiaride Areale hingegen sind Gebiete mit sehr wenig Niederschlag und niedriger Luftfeuchtigkeit, aber nicht so extrem wie in den Wüsten. Pflanzen, die in semiariden Gebieten wachsen, haben sich an das trockene Klima angepasst, indem sie beispielsweise tiefe Wurzeln entwickelt haben, um Wasser aus tiefen Schichten des Bodens zu gewinnen, oder in der Lage sind, ihre Blätter zu reduzieren oder abzuwerfen, um Wasser zu sparen. Ein Beispiel für ein semiarides Gebiet ist die nordamerikanische Prärie, wo es trockene Sommer und kalte Winter gibt.

Die Dattelpalme ist ein passendes Beispiel fpr eine Palmenart, die nicht in den Tropen wächst: Sie wächst in den Wüstenregionen Nordafrikas und des Nahen Ostens, wo sie sich an extreme Hitze und Trockenheit angepasst hat.

Die Verbreitung von Palmengewächsen hat sich im Laufe der Geschichte aufgrund von klimatischen Veränderungen und menschlichen Aktivitäten verändert. Einige Arten wurden von Menschen in andere Regionen gebracht und eingeführt, wo sie heute als wichtige Nutzpflanzen angebaut werden. Zum Beispiel wurden Kokospalmen von den polynesischen Seefahrern über den Pazifik verbreitet und sind heute in vielen tropischen Regionen der Welt zu finden.

Größe und Wuchs

-palm tree -பணை மரம்

Abirami selvaraj, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die Wuchshöhe von Palmen variiert je nach Art stark. Einige Arten sind klein und bleiben unter einem Meter, während andere bis zu 60 Meter hoch werden können. Der Stamm der Palme erhält schon frühzeitig, noch bevor das Längenwachstum beginnt, fast seine endgültige Dicke.

Die Wuchsform von Palmen kann ebenfalls sehr unterschiedlich sein. Einige Palmen wachsen buschig und bilden viele Stämme aus, während andere eine baumartige Form haben. Es gibt auch Palmenarten, bei denen der Stamm unterirdisch kriechend ist und nur die Blätter an der Oberfläche zu sehen sind.

Manche Palmen bilden Stelzwurzeln aus, wie beispielsweise die Pestoea acuminata.

Blätter

Palm tree at Vai Beach Greece

Przemek Pietrak, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Eine weitere charakteristische Eigenschaft von Palmengewächsen sind ihre Blätter. Sie wachsen wechselständig und ordnen sich spiralförmig oder selten in einer zweizeiligen Anordnung an. Die Blattspreite weist dabei eine gefächerte, gefiederte oder doppelt gefiederte Form auf. Einige Arten haben zudem Stacheln oder Borsten an ihren Blättern. Manche Arten haben Borsten oder Stacheln an ihren Blättern, die als Schutzmechanismus gegen Fressfeinde dienen.

Die Blätter bilden oft einen imposanten Schopf und wachsen aus dem Palmenherz heraus. Die Raphia-Palme besitzt übrigens das größte Blatt in der Natur mit einer Länge von 25 Metern.

Blüten

Bergpalme Blüte

Die Blüten von Palmengewächsen zeichnen sich durch ihre dreizählige, radiärsymmetrische Form aus. Die Blütenstände wachsen seitlich, seltener an der Spitze der Pflanzen, und können verzweigt und knospig sein.

Eine Blüte eines Palmengewächses besteht aus sechs Staubblättern, von denen einige unfruchtbar sind. Die Fruchtblätter wachsen frei oder an der Basis zusammen und enthalten je ein bis zwei Samenanlagen. Die meist eingeschlechtlichen Blüten stehen in Blütenständen, die von großen, festen Hochblättern umgeben sind. Die Anzahl und Farbe der Blüten variieren stark je nach Art. Häufig erscheinen sie in Orange, Gelb oder Rot und verleihen den Pflanzen einen beeindruckenden Anblick.

Palmengewächse können einmal oder mehrmals im Leben blühen. Es ist ein atemberaubender Moment, wenn ein Palmengewächs blüht, da es oft viele Jahre dauern kann, bis es soweit ist. Insgesamt sind die Blüten von Palmengewächsen ein wichtiger Teil ihrer Wachstums- und Fortpflanzungszyklen und tragen zur Vielfalt und Schönheit dieser faszinierenden Pflanzenfamilie bei.

Früchte

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Diego Torres Silvestre from Sao Paulo, Brazil, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Die Früchte der Palmengewächse bilden Schließfrüchte und können Steinfrüchte, Nüsse oder Beerenfrüchte sein. Das Fruchtgehäuse weist dabei verschiedene Beschaffungen auf. Es kann glatt, behaart, besetzt mit Stacheln oder Schuppen sein. Jede Frucht beinhaltet einen bis drei, selten bis zehn Samen, die je nach Art in unterschiedlichsten Farben, Formen und Größen vorkommen können. Ein Beispiel für einen gigantischen Samen ist der der Seychellenpalme, der ein Gewicht von bis zu 22 Kilogramm erreichen kann.

Sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für Tiere und Menschen. Datteln, Kokosnüsse und Palmherzen sind nur einige Beispiele für die vielen essbaren Früchte, die von Palmengewächsen produziert werden.

Neben ihrer Verwendung als Nahrungsmittel haben die Früchte der Palmengewächse auch eine große Bedeutung in der Kosmetik- und Schönheitsindustrie. Öle und Extrakte aus den Früchten werden in vielen Produkten wie Shampoos, Hautpflegecremes und Make-up verwendet.

Verschiedene Arten von Palmengewächsen

Es gibt über 2.600 Palmengewächse, was sie zu einer der vielfältigsten Pflanzenfamilien macht, sowohl was die Anzahl der Arten als auch die geografische Verbreitung betrifft. Palmen sind für viele Lebewesen auf der ganzen Welt eine wichtige Nahrungs- und Schutzquelle.

Einige der bekanntesten Arten von Palmengewächsen sind Kokospalmen, Dattelpalmen, Palmettopalmen und Palmenarten, die zur Herstellung von Palmöl und Palmwein angebaut werden.

Nutzung von Palmengewächsen

Palmengewächse haben vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, die je nach Art und Region variieren. Von rund 100 Palmenarten sind die Früchte und Samen essbar, wie beispielsweise die Dattelpalme, Palmyrapalme und Kokosnuss. Der Vegetationskegel der Palme, das Palmherz, ist ebenfalls essbar.

Im indomalayischen Raum (Region, die den südlichen Teil Asiens und den westlichen Teil des Pazifiks umfasst) hat die Sagopalme eine große Bedeutung als Stärkelieferant. Der Saft von einigen Palmen wird zur Herstellung von Getränken verwendet, denn aus ihm kann unter anderem Zucker gewonnen oder Palmwein hergestellt werden.

Calamus rotang chooral furniture 06

Vijayanrajapuram, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Palmen dienen in vielen Ländern als Baumaterial für Möbel, Gebäude und sogar Geschirr. Ihre Stämme eignen sich als Holz für den Hausbau und ihre wasserabweisenden Blätter für die Dacheindeckung. Aus Rotangpalmen (Calamus rotang) werden Rattan-Möbel hergestellt. Palmen werden auch als Stilelement verwendet, um einen südländischen Eindruck zu vermitteln, und in regenarmen Gebieten zur Stabilisierung des Bodens an Böschungen und Grünanlagen genutzt. Sie sind zudem unempfindlicher gegen Windbruch als Laubbäume und können daher gut an windexponierten Stellen wachsen.

Palmengewächse als Zimmerpflanzen

Einige Arten der Palmengewächse werden heutzutage als Zimmerpflanzen verbeitet und begrünen Büros, Wohnungen, Häuser, Einkaufzentren und mehr. Zu den beliebtesten Gattungen von Palmengewächsen, die als Zimmerpflanzen gehalten werden, gehört beispielsweise die Bergpalme.