Cookie Consent by <a href="https://www.freeprivacypolicy.com/">Free Privacy Policy Generator</a>

Kategorie: Pflanzenpflege

Einfluss von Temperatur auf Pflanzen

Zu heiß oder zu kalt? Temperatur ist ein wichtiger Umweltfaktor für Deine Pflanzen.

Die Temperatur ist neben Licht und Wasser einer der wichtigsten Umweltfaktoren für Pflanzen. Erfahre hier, worauf Du achten solltest und wie Du besser einschätzen kannst, welche Temperatur in Deinen Räumen an welcher Stelle herrscht.

Leistungsbereich von Pflanzen

Die Temperatur beeinflusst verschiedene physiologische Prozesse wie Photosynthese, Atmung und Wasseraufnahme. Diese Prozesse sind entscheidend für das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen.

Der biologische Leistungsbereich einer Pflanze beschreibt den Temperaturbereich, in dem die Pflanze ihre lebenswichtigen Funktionen optimal ausführen kann. Im Allgemeinen liegt dieser Bereich für die meisten Pflanzen zwischen 0°C und 45°C. Innerhalb dieses Spektrums können Pflanzen ihre Stoffwechselprozesse effizient durchführen, was zu gesundem Wachstum und Entwicklung führt.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der genaue Leistungsbereich je nach Pflanzenart variieren kann. Einige Pflanzenarten sind an kältere oder wärmere Umgebungen angepasst und haben entsprechend andere Temperaturanforderungen.

Auswirkungen von Temperaturabweichungen

Pflanzen Auswirkungen von Temperaturabweichungen

Temperaturüberschreitungen oder -unterschreitungen können zu schweren Schäden an Pflanzen führen. Diese Schäden reichen von Wachstumsstörungen bis hin zum Absterben der Pflanze. Besonders kritisch sind plötzliche Temperaturschwankungen, die beispielsweise durch ein offenes Fenster im Winter oder kaltes Gießwasser verursacht werden. Solche Schwankungen können dazu führen, dass Pflanzen ihre Blätter einrollen, abwerfen oder unschöne Flecken auf ihnen entwickeln.

Temperaturschäden lassen sich in zwei Hauptkategorien unterteilen: Frostschäden und Hitzeschäden.

Frostschäden

Pflanzen Frostschäden

Frostschäden treten auf, wenn Pflanzen Temperaturen unter ihrem Toleranzbereich ausgesetzt sind. Diese Schäden manifestieren sich oft in Form von Zellschäden und Gewebetod. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt gefriert das Wasser in den Pflanzenzellen, was zu einer Ausdehnung und schließlich zum Platzen der Zellen führt. Die betroffenen Pflanzenteile erscheinen oft schwarz oder braun und welk. Besonders anfällig sind junge Triebe und Blätter, da diese weniger widerstandsfähig sind als ältere, verholzte Teile der Pflanze. Frostschäden können langfristig das Wachstum beeinträchtigen und die Pflanze schwächen, was sie anfälliger für Krankheiten und Schädlinge macht.

Maßnahmen gegen Frostschäden

Um Frostschäden zu vermeiden, sollten Pflanzen bei Frostgefahr geschützt werden. Dies kann durch Abdecken mit Vlies oder speziellen Frostschutzhauben geschehen. Pflanzen, die in Töpfen kultiviert werden, sollten an einen frostfreien Ort gebracht werden. Zusätzlich kann eine Mulchschicht auf dem Boden helfen, die Wurzeln vor extremen Temperaturschwankungen zu schützen.

Hitzeschäden

Pflanzen Hitzeschäden

Hitzeschäden können bei Temperaturen über 35°C auftreten und führen zu einer Dehydration sowie einer gestörten Photosynthese. Hohe Temperaturen erhöhen die Verdunstungsrate, was zu einem schnellen Wasserverlust führt. Wenn die Pflanze nicht genügend Wasser aufnehmen kann, um diesen Verlust auszugleichen, beginnt sie zu welken. Zudem können extrem hohe Temperaturen die Struktur der Proteine und Enzyme in den Pflanzenzellen schädigen, was die Photosynthese und andere lebenswichtige Prozesse beeinträchtigt. Sichtbare Symptome von Hitzeschäden sind verbrannte oder verfärbte Blattränder, welkende Blätter und ein insgesamt geschwächtes Erscheinungsbild der Pflanze.

Maßnahmen gegen Hitzeschäden

Um Hitzeschäden zu verhindern, sollten Pflanzen bei hohen Temperaturen regelmäßig und ausreichend bewässert werden. Das Gießen sollte idealerweise in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden erfolgen, um die Verdunstung zu minimieren. Schattierungsnetze oder -tücher können verwendet werden, um Pflanzen vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Auch eine Mulchschicht kann helfen, die Bodentemperatur zu regulieren und die Feuchtigkeit im Boden zu bewahren.

Temperatur und Nährstoffaufnahme der Wurzeln

Die Temperatur hat einen erheblichen Einfluss auf die Nährstoffaufnahme der Wurzeln. Sowohl zu hohe als auch zu niedrige Temperaturen können diese Aufnahmeprozesse beeinträchtigen.

Niedrige Temperaturen

Bei niedrigen Temperaturen verlangsamt sich die Aktivität der Wurzeln, da die enzymatischen Prozesse, die für die Nährstoffaufnahme verantwortlich sind, weniger effizient ablaufen. Dies bedeutet, dass weniger Nährstoffe aus dem Boden in die Pflanze gelangen, was zu Mangelerscheinungen führen kann. Ein typisches Beispiel ist der Stickstoffmangel, der sich durch eine gelbliche Verfärbung der Blätter äußert. Ein weiteres Problem bei niedrigen Temperaturen ist, dass Wasser zähflüssiger wird und langsamer durch das Wurzelsystem transportiert wird, was die Wasser- und Nährstoffaufnahme zusätzlich behindert.

Hohe Temperaturen

Hohe Temperaturen können die Wurzeln ebenfalls schädigen, indem sie den Stoffwechsel der Pflanze überlasten. Bei extremen Temperaturen kommt es zu einer erhöhten Transpirationsrate, wodurch die Pflanze mehr Wasser und Nährstoffe benötigt. Gleichzeitig können die Wurzeln jedoch durch Hitzestress geschädigt werden, was ihre Fähigkeit zur Nährstoffaufnahme reduziert. Ein weiterer Effekt hoher Temperaturen ist die Veränderung der Bodenchemie: Bestimmte Nährstoffe werden bei hohen Temperaturen weniger verfügbar, was die Pflanze zusätzlich belastet.

Folgen von gestörter Nährstoffaufnahme

Eine gestörte Nährstoffaufnahme hat mehrere negative Folgen für die Pflanze:

  • Wachstumsstörungen: Mangel an essenziellen Nährstoffen führt zu einem verzögerten oder gestoppten Wachstum.
  • Chlorose: Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Stickstoff, Eisen oder Magnesium kann zu Chlorose führen, einer Gelbfärbung der Blätter aufgrund von Chlorophyllmangel.
  • Reduzierte Blüten- und Fruchtbildung: Ein Nährstoffmangel beeinträchtigt die Fähigkeit der Pflanze, Blüten und Früchte zu bilden, was sich negativ auf den Ertrag auswirken kann.
  • Schwächung des Immunsystems: Pflanzen, die nicht genügend Nährstoffe erhalten, sind anfälliger für Krankheiten und Schädlinge, da ihr Immunsystem geschwächt ist.

Maßnahmen zur Verbesserung der Nährstoffaufnahme

Um sicherzustellen, dass die Wurzeln der Pflanzen Nährstoffe effizient aufnehmen können, sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Temperaturkontrolle: Halten Sie die Temperatur im Wurzelbereich konstant und innerhalb des optimalen Bereichs für die jeweilige Pflanzenart.
  • Mulchen: Eine Mulchschicht hilft, die Bodentemperatur zu stabilisieren und Feuchtigkeit zu bewahren.
  • Angemessene Bewässerung: Sorgen Sie für eine regelmäßige und ausreichende Bewässerung, um die Wurzeln hydriert zu halten und die Nährstoffaufnahme zu unterstützen.
  • Bodenzusätze: Nutzen Sie organische oder mineralische Düngemittel, um sicherzustellen, dass der Boden ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist.

Einfluss des Topfmaterials

Das Material der Pflanzentöpfe hat einen signifikanten Einfluss auf die Temperatur des Substrates und damit auf das Wohlbefinden der Pflanzen. Unterschiedliche Materialien wie Ton und Plastik besitzen verschiedene Eigenschaften, die die Temperatur und Feuchtigkeit im Wurzelbereich beeinflussen können.

Tontöpfe

Tontöpfe sind für ihre poröse Struktur bekannt, die es ihnen ermöglicht, Wasser aufzunehmen und an die Außenseite des Topfes zu leiten. Dieses Phänomen hat mehrere wichtige Auswirkungen auf die Temperatur und das Mikroklima des Substrates:

  • Verdunstungskühlung: Das aufgenommene Wasser verdunstet an der Außenseite des Topfes, was zu einem Kühleffekt führt. Diese Verdunstungskühlung kann die Temperatur des Substrates in einem Tontopf um bis zu 3°C senken im Vergleich zu einem Plastiktopf. Dies kann besonders in heißen Klimazonen von Vorteil sein, um die Wurzeln vor Überhitzung zu schützen.

  • Feuchtigkeitsregulierung: Tontöpfe ermöglichen eine gleichmäßige Feuchtigkeitsabgabe an das Substrat. Dies kann hilfreich sein, um eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit aufrechtzuerhalten und Wurzelfäule durch Überwässerung zu verhindern. Allerdings bedeutet dies auch, dass Pflanzen in Tontöpfen häufiger gegossen werden müssen, da das Wasser schneller verdunstet.

Plastiktöpfe

Plastiktöpfe haben im Vergleich zu Tontöpfen eine nicht poröse Struktur, die keine Verdunstungskühlung ermöglicht. Dies hat folgende Auswirkungen:

  • Temperaturstabilität: Plastiktöpfe behalten die Temperatur des Substrates konstanter, da es keine Verdunstungskühlung gibt. Dies kann in kälteren Klimazonen vorteilhaft sein, um die Wurzeln warm zu halten und das Wachstum zu fördern.

  • Wasserspeicherung: Da Plastiktöpfe kein Wasser aufnehmen, bleibt die Feuchtigkeit länger im Substrat erhalten. Dies kann das Risiko von Wurzelfäule erhöhen, wenn die Pflanzen nicht richtig bewässert werden, da überschüssiges Wasser nicht durch Verdunstung entweicht.

Keramiktöpfe

Keramiktöpfe bieten eine Kombination der Eigenschaften von Ton- und Plastiktöpfen. Sie sind oft glasiert, was ihre Porosität reduziert, aber dennoch eine gewisse Verdunstungskühlung ermöglicht:

  • Ästhetik und Funktion: Keramiktöpfe sind oft ästhetisch ansprechender und bieten eine gute Balance zwischen Feuchtigkeitsregulierung und Temperaturstabilität. Ihre geringere Porosität im Vergleich zu Tontöpfen bedeutet, dass sie die Feuchtigkeit besser halten, ohne die Wurzeln zu stark abzukühlen.

Praktische Überlegungen

Bei der Auswahl des Topfmaterials sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden:

  • Klimabedingungen: In heißen Klimazonen können Tontöpfe helfen, die Wurzeln zu kühlen, während in kälteren Klimazonen Plastiktöpfe bevorzugt werden sollten, um die Wärme zu speichern.
  • Pflanzenart: Pflanzen mit hohem Wasserbedarf und empfindlichen Wurzeln können von der Feuchtigkeitsregulierung und Verdunstungskühlung der Tontöpfe profitieren. Trockenheitsresistente Pflanzen und solche, die empfindlich auf Überwässerung reagieren, sind möglicherweise besser in Plastiktöpfen aufgehoben.
  • Pflegeaufwand: Tontöpfe erfordern häufigeres Gießen, während Plastiktöpfe weniger Bewässerung benötigen, aber eine gute Drainage und eine sorgfältige Bewässerung erfordern, um Staunässe zu vermeiden.

Tages- und Nachttemperaturen

In der Natur liegen die Temperaturen am Tag über denen in der Nacht. Diese natürlichen Temperaturschwankungen sind wichtig für die Gesundheit und das Wachstum der Pflanzen. In Innenräumen ist die Temperatur jedoch meist sowohl am Tag als auch in der Nacht gleich. Daher sollte man bei Zimmerpflanzen auf derartige Temperaturunterschiede achten.

Ein Unterschied von 2 bis 4 Grad Celsius ist in der Regel ausreichend. Um diese natürlichen Bedingungen in Innenräumen nachzuahmen, sollten Zimmerpflanzen leichten Temperaturschwankungen ausgesetzt werden. Eine einfache Methode, um dies zu erreichen, besteht darin, nachts das Fenster zu öffnen oder die Heizung zu reduzieren.

Die Ausrichtung des Fensters ist ausschlaggebend

Je nachdem, in welche Himmelsrichtung Dein Zimmerfenster ausgerichtet ist, kann die sich Temperatur direkt dahinter stark unterscheiden.

  • Nordfenster: Hier ist es in der Regel kühl, denn sie Sonne scheint höchstens im Sommer am späten Abend direkt durch das Fenster hindurch.
  • Ostfenster: Die Sonne scheint nur für kurze Zeit am Morgen direkt in das Fenster, daher ist auch hier die Temperatur im Schnitt kühl.
  • Südfenster: Im Süden scheint die Sonne für viele Stunden direkt in Dein Fenster. Dies führt dazu, das es nicht nur sehr heiß wird, die Lichteinstrahlung ist auch enorm hoch für lange Zeit.
  • Westfenster: Hier scheint die Sonne zwar nur am Nachmittag direkt in das Fenster, aber dies ist dennoch lang genug, um für hohe Temperaturen hinter dem Glas.

Winter: Heizung und trockene Luft

Im Winter kommt in vielen Haushalten die Heizung zum Einsatz. Pflanzen, die zu nah an der Heizung stehen, können durch die aufsteigende Heizungsluft Schaden nehmen, da es hier zu trocken wird. Es kann helfen, eine Schale Wasser unter die Pflanze auf die Heizung zu stellen oder die Pflanze an einen anderen Standort zu platzieren. Eine zusätzliche Befeuchtung der Raumluft durch Luftbefeuchter kann ebenfalls hilfreich sein.